Der Verein Sportfreunde Siegen
wurde im Jahre 1899 gegründet. Er feierte somit
im Sommer 1999 sein 100-jähriges Bestehen. Momentan
spielt die erste Mannschaft des nun seit 103 Jahren
bestehenden Vereins in der Regionalliga Süd, der
dritthöchsten Liga Deutschlands. Dabei hätte
man in früheren Jahren durchaus den Sprung in die
Zweite Liga schaffen können. Angefangen hatte es
mit dem Aufstieg von der Oberliga in die Regionalliga
- damals noch West/Südwest genannt - im Jahr 1997.
Und prompt in der ersten Saison landete das Team von
Trainer Ingo Peter - der seit 1994 im Verein tätig
ist - auf dem zweiten Tabellenplatz, der zur Teilnahme
an der Relegation berechtigte. Im ersten Spiel der Relegation
fegte man die Kickers Offenbach mit 4:0 aus dem Leimbachstadion.
Die Euphorie war groß und viele Siegener Fans
traten die Reise nach Berlin an, wo das entscheidende
Endspiel stattfinden sollte. Ein Remis hätte den
Sportfreunden zum Einzug in die Zweite Liga gereicht.
Stattdessen verlor man gegen Tennis Borussia Berlin
mit 0:2, ein schwacher Trost war die Vize-Meisterschaft
im ersten Regionalliga-Jahr. Den sportlichen Erfolg
wollte man in den folgenden Jahren natürlich fortsetzen.
Allerdings waren die Sportfreunde bei den Gegnern nun
bestens bekannt und wurden von den Konkurrenten mit
viel Respekt empfangen. Hinzu kam das Verletzungspech
- Leistungsträger wie Saric, Scholtysik oder Kellermann
standen längerfristig nicht zur Verfügung
- , welches den Sportfreunde-Verantwortlichen einige
Kopfschmerzen bereitete. So konnte man den zweiten Platz
der ersten Saison nicht wiederholen und belegte 1998
und 1999 den dritten Rang. Doch die Sportfreunde gaben
sich - wie auch heute noch - kämpferisch und wollten
den Traum von der Zweiten Liga, die besonders in finanzieller
Hinsicht einen Gewinn bedeutet hätte, nicht beenden.
Mit erfahrenen Spielern wie Ingo Anderbrügge versuchte
man 2000 erneut in die Zweite Liga zu kommen. Doch auch
diesmal scheiterten die Sportfreunde, da auch die Konkurrenz
nicht gerade schwach war und erneut das Verletzungspech
die Sportfreunde heimsuchte - wobei das nicht das Scheitern
rechtfertigen soll. Nun mussten die Sportfreunde kleinere
Brötchen backen, im Jahr 2001 wurde das ohnehin
knappe Etat erneut gekürzt. Leistungsträger
wie Saric, Scholtysik,Anderbrügge und Tonello verließen
den Verein. Jetzt musste man die Früchte der langjährigen
Jugendarbeit von Ingo Peter und "Fanja" Noll
ernten. Junge Spieler sollten an das Team herangeführt
werden, um dem Verein eine gute Zukunft zu sichern.
Der Erfolg blieb in dieser Saison aus und einige Fans,
die zu hohe Erwartungen an das junge Team stellten,
forderten einen neuen Trainer. Unter anderem führte
wohl auch dies zu internen Konflikten, die letztendlich
in der Entlassung von Trainer Ingo Peter endete. Bei
der sogenannten "November-Revolte" wurde der
langjährige Trainer für drei Tage beurlaubt
und dann - das gibt's nur bei den Sportfreunden - nachdem
der Vorstand seinen Fehler eingesehen hatte wiedereingestellt.
Kurzfristig hatte sich ein Spielerrat mit Uwe Klein,
Zoran Jonjic (die sogenannten "Rebellen"),
Frank Germann, John van Buskirk und Ralf Kellermann
gebildet, der die Sportfreunde vor dem Abstieg retten
sollte. Letztere traten nachdem sie ahnten was geschehen
war aus dem Spielerrat aus. In der Folgezeit kam es
zur Suspendierung der beiden "Rebellen" und
Ingo Peter nahm den Platz auf der Trainerbank wieder
ein. Am Ende konnte noch ein zufriedenstellender Platz
im Mittelfeld erreicht werden. Dieser konnte in der
Spielzeit 2001/2002 wiederholt werden. Ebenso konnten
Spieler wie Jens Truckenbrod, Matthias Straub und Bruno
Custos verpflichtet werden. Das Team wurde durch den
Wegang von älteren Spielern wie Germann und Kellermann
weiter verjüngt. In der aktuellen Saison 2002/2003,
wieder mit einem gekürzten Etat und jüngeren
Spielern (Bäcker, Schlabach, Islamoglu und Wurm
hatten einige (Kurz)einsätze im Team) am Start,
stehen die Sportfreunde momentan im Mittelfeld der Regionalliga
Süd. Zu Beginn der Saison hatte sich das Team von
Ingo Peter mit dem US-Amerikaner Eric Lukin sowie Kresovic
und den Mujakic-Brüdern verstärkt. Im Laufe
der Saison kamen die erfahrenen Björn Weikl und
Raphael Krauß dazu. Ziel ist in dieser Saison
wieder ein guter Mittelfeldplatz, und dafür sieht
es momentan nicht schlecht aus. Mit der bisherigen Bilanz
kann man durchaus zufrieden sein. Die zweite Mannschaft
spielt in dieser Saison um den Klassenerhalt in der
Oberliga, der Liga, in der die Erste vor ca. 5 Jahren
spielte - wohl auch ein Zeichen für die erfolgreiche
Arbeit des Duos Peter/Noll. |